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Der Mann hinter Fontana
DI Erhardt zählt mit Recht zu den bekanntesten Designern in Österreich.
DI Hans-Georg Erhardt und seine Firma „Golf & Land Design“ mit Sitz in Steyr, zählen mit Sicherheit zu den bekanntesten Golfplatz-Architekten Österreichs – dies mit gutem Grund, denn rund die Hälfte ihrer derzeit rund 30 gestalteten Plätze befindet sich in der Alpenrepublik.
Wenn man sich die Liste seiner Kurse ansieht, dann liest sich diese wie das „Who-is-Who“ in Österreich: Fontana – in Kollaboration mit dem Kanadier Doug Carrick - (seit der Eröffnung die uneingeschränkte Nummer 1 des Landes und alljährlicher Gastgeber der European Tour), Schloß Schönborn (ebenfalls schon zum besten Kurs des Landes gekürt – Codesign mit Kurt Roßknecht), Colony Club Gutenhof in Himberg (Codesign mit Kurt Roßknecht), Linz-St. Florian, Klagenfurt-Seltenheim, Thermengolf-Loipersdorf, GC Neusiedlersee-Donnerskirchen (Codesign mit Kurt Roßknecht), und GC Leopoldsdorf (9 Loch) bei Wien – um nur einige zu nennen. „Fontana war ein Projekt, von dem jeder Architekt nur träumen kann“, spricht DI Erhardt heute, noch immer mit einem Funkeln in den Augen.
Auch in den Nachbarländern erlangte er durch seine hervorragenden Designs an Bekanntheit – zu seinen Werken zählen Pannonia (als bester Platz Ungarns bekannt), GC Austerlitz und GC Berovice (beide in der Tschechischen Republik) sowie Black Stork und GC Welten (beide in der Slowakei). Der 2009 eröffnete Royal Balaton Golf & Yacht Club stammt ebenfalls aus seiner Feder.
1985 begann der gelernte Landschaftsarchitekt mit dem Design von Golfplätzen, sein erstes Projekt war der GC Salzkammergut in Bad Ischl, bei dem er mit dem renommierten Architekten Kurt Rossknecht zusammen arbeitete. „Ich versuche immer, so qualitativ wie nur möglich zu arbeiten. Dabei definieren Budgets, der Standort, Genehmigungen und Märkte den Spielraum. Ich gestalte strategische Designs für Spieler aller Handicaps. Je besser der Spieler ist, desto mehr wird er gefordert“, erklärt DI Erhardt seine Philosophie. Generell haben seine Layout meist freigeformte Abschläge und „kräftige“ Grüns, die nicht zu klein sein dürfen. „Mir gefällt besonders das Wechselspiel zwischen Wüste und Grün in Arizona. Aber auch klassische Linksplätze haben mich inspiriert. Als Architekt lernt man bei jedem Projekt etwas dazu und entwickelt sich weiter“, verrät DI Erhardt. „Ich spüre derzeit absolut nichts von einer Krise. Wir arbeiten derzeit an rund zehn Projekten in Europa, Ägypten, der Dominikanischen Republik und der Pazifischen Region. Ich gestalte dabei zwei Kurse zusammen mit Ryder Cup-Legende Tony Jacklin und einen mit dem australischen Senior-Tour Spieler Graham Marsh [der eine eigene Design-Firma betreibt], alle in Zypern. Auch im burgenländischen Ritzing entwerfe ich 27 Spielbahnen – dieses Projekt wird meiner Meinung nach für Begeisterung sorgen“, spricht DI Erhardt über seine aktuellen Aufträge, einige weitere Plätze in Kroatien.
Aufgrund seiner Reisetätigkeit (er besucht jedes Grundstück zumindest alle sechs Wochen, manchmal sogar wöchentlich) fehlt ihm oft die Zeit, um selbst Golf zu spielen. „Ich habe letztes Jahr nur zwei Mal 18 Loch gespielt“, spricht DI Erhardt mit leichter Wehmut.